Irish Whiskey

 

In Irland wird seit ca. 1000 Jahren Whiskey hergestellt. Irische Mönche brachten damals die Technik zur Gewinnung von Parfümen aus den Mittelmeerländern mit und wandelten sie ab, um daraus ein Getränk herzustellen, das sie wegen der anregenden Wirkung "Aqua Vitae" oder auf Gälisch "Uisce Beatha", Lebenswasser, nannten.

Aus Uisce Beatha wurde im 12. Jahrhundert Whiskey, da die in Irland stationierten Soldaten des Englischen Königs Henry II Gefallen an dem Getränk fanden, das gälische Wort aber nicht aussprechen konnten. Aus Uisce wurde Usky und später Whisky. Die heutige Schreibweise der irischen Variante mit "ey" war keinesfalls immer schon klar festgelegt, wie alte Werbeanzeigen und Flaschenlabels beweisen.

Vermutlich über Kintyre und Islay kam die Technik der Destillation dann nach Schottland. Dort befanden sich bis ins 20. Jahrhundert hinein die Zentren der Schottischen Whisky-Produktion. In Campbeltown, der Hauptstadt von Kintyre, gab es zeitweise bis zu 30 produzierende Destillerien.

Ab 1600 wurde die Produktion durch Lizenzen und Abgaben geregelt. Die Krone verdiente kräftig an dem gewaltigen Absatz auf der Irischen Insel. Die Destillerie in Bushmills, Co. Antrim, beruft sich heute noch auf ein Patent (Lizenz) aus dem Jahre 1608, welche jedoch allgemein auf die Region um Coleraine, in der sich auch Bushmills befindet, ausgestellt wurde. Old Bushmills selbst produziert allerdings erst seit dem Jahre 1784.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gab es geschätzte 2000 Brennereien, die mehr oder weniger guten Whiskey brannten - davon waren allerdings nur ein Drittel lizenziert.

Im 19. Jahrhundert konzentrierte sich die Produktion auf die großen Städte wie Belfast, Cork und Dublin. Hier konnte der Irische Whiskey schnell in die großen Märkte wie z.B. Amerika, Australien und Indien verschifft werden, wo er sehr begehrt war.

Anfang des 20. Jahrhunderts verursachten die Prohibition, die Irische Unabhängigkeit und die damit verbundene Handelssperre mit England und den Kolonien das Ende der meisten, bis dahin auf Hochtouren produzierenden Destillerien Irlands. Nur die großen Hersteller konnten es sich leisten, die Produktion massiv zu drosseln und auf bessere Zeiten zu hoffen.

 
1966 vereinigten sich die in der Republik Irland verbleibenden Destillerien John Jameson und John Power aus Dublin mit der Cork Distilleries Company zu den United Destillers of Ireland (später Irish Distillers Ltd.). Ein paar Jahre später wurde auch noch Old Bushmills übernommen, so dass die gesamte Produktion Irischen Whiskeys (z.B. Jameson, Power's, Paddy, Tullamore Dew) in der Hand eines Konzerns war, der überdies seit einigen Jahren der französischen Groupe Pernod Ricard, der weltweiten Nummer 2 im Wein- und Spirituosengeschäft, gehört.

Seit 1987 produziert in Riverstown, nahe Dundalk, die Cooley Gruppe mehrere weltweit geachtete Irish Single Malt und Blended Whiskeys (z.B. Kilbeggan, Locke's, Connemara, Clontarf, Tyrconnell). Cooley konnte sich bis heute trotz mehrerer finanzieller Krisen und einer drohenden Übernahme durch Irish Distillers, die Unabhängigkeit bewahren.